Lean Rohrkrepierer-Projekte! Warum Lean Management Chefsache ist – und nicht einfach nur delegiert werden kann!

Lean Rohrkrepierer-Projekte! Warum Lean Management Chefsache ist – und nicht einfach nur delegiert werden kann!

Diese Woche war es wieder soweit: Ich habe ein offenes Seminar zum Thema "Lean Management Basiswissen" gehalten. Sechs Teilnehmer aus drei verschiedenen Unternehmen waren dabei – allesamt aus der unteren Führungsebene oder als Lean-Koordinatoren ohne direkte Personalverantwortung.

Die drei Unternehmen? Ein bekanntes Bild:

Unternehmen 1: Vor Jahren wurde 5S auf rudimentärem Niveau eingeführt. Doch seit der Projektleiter vor zwei Jahren ging, ist das wenige Erreichte praktisch eingeschlafen. Dort glaubt man: "5S? Ach, das sind doch nur Shadowboards."

Unternehmen 2: Hatte bis zum Seminar keinerlei Berührungspunkte mit 5S.

Unternehmen 3: Dasselbe Bild.

Die Teilnehmer waren motiviert, aber es fehlte jemand Entscheidendes: die Unternehmensleitung! Mehrfach kam die Frage: "Warum hören sich unsere CEOs das nicht selbst an?"

Ein Beispiel dazu bleibt mir besonders im Kopf: Bei einer Schulung zu Lean-Grundlagen fragte ich nach dem Geschäftsführer (das Unternehmen hatte unter 100 Mitarbeiter).

Die Antwort? "Der macht nicht mit, er kennt Lean-Management aus der Uni." Da fehlen einem die Worte...

Wo sind die Geschäftsführer und Operations-Leiter bei solchen Seminaren?

Glaubt ihr wirklich, ihr könnt Lean einfach delegieren und wisst durch euer Studium schon genug darüber? Diese Einstellung ist ein Hauptgrund, warum Lean-Aktivitäten oft verpuffen. Statt Wert zu schaffen, kosten sie dann nur Geld.

Liebe Geschäftsführer, zeigt Interesse an euren operativen Abläufen! Oder ist Sales einfach "cooler"? Sicher, Verkaufen ist wichtig. Aber Geld wird nicht mit Umsatz verdient, sondern mit Wertschöpfung! Wer in Produktion, Werkstatt oder Logistik unnötige Suchzeiten und Laufwege reduziert, steigert die Effizienz. Wer mehr in der gleichen Zeit fertigt, kann dies in besseren Preisen oder höherem Gewinn widerspiegeln. So macht es Sinn!

Ich bin oft erschrocken, wie wenig viele Unternehmensführer über das Innenleben ihrer eigenen Firma wissen. Die Zeiten des reinen Verwaltens sind vorbei. Unternehmen, die nicht aktiv werden, werden langfristig verschwinden. Die meisten Firmen sind austauschbar (mit wenigen Ausnahmen), und oft wird erst gehandelt, wenn es fast zu spät ist.

Also: Handeln Sie, solange es Ihnen gut geht und bringen Sie sich in das Thema persönlich mit ein.

ps. dort wo die GF´s / CEO´s und Inhaber einbringen, wird es im Ergebnis gut und es werden Veränderungen realisiert, die vorher niemand für möglich gehalten hat.