„Wer verdient eigentlich Geld, während wir Mechaniker ins Lager gehen, um Teile zu holen?“

10/27/20252 min read

„Wer verdient eigentlich Geld, während wir Mechaniker ins Lager gehen, um Teile zu holen?“

Vor wenigen Tagen während einer 5S-Umsetzung in einer LKW-Werkstatt.
Ich habe dort eine sechsköpfige Mechanikergruppe begleitet.
Neben der Einführung von 5S und visuellem Management ging’s auch um organisatorische Zeitfresser.

Und wie immer lasse ich die Leute auch selbst benennen, wo die täglichen Zeitfresser liegen.

Einer der Punkte war:
Jeder Mechaniker läuft etwa 1 Stunde pro Tag ins Lager.
Bei 15 Mechanikern summiert sich das auf 15 Stunden täglich.
Eine Mechanikerstunde bringt laut Geschäftsführung (die Kollegen vor Ort kannten diesen Wert nicht) ca. 110 € Rohertrag.

Das sind 1.650 € pro Tag, die wortwörtlich weggelaufen werden.

Das Verrückte:
Niemand hat das mehr als Problem gesehen.
Die Abläufe waren gewohnt. Es tat nicht weh.
Im Gegenteil: Das Lager war ein sozialer Treffpunkt – Klönecke inklusive.
Und genau das ist der Punkt:
Wenn Abläufe keinen spürbaren Schmerz verursachen, werden sie selten hinterfragt.

Weder von den Mitarbeitenden noch von den Führungskräften.
Aber das macht sie nicht besser – nur teurer - als Unternehmen muss man nicht immer so lange warten, bis die Zeiten schlechter werden, bevor man sich bewegt, weil man dann oft von Außen bewegt wird -.

Auf meinen Vorschlag hin, einen Logistiker einzusetzen, kam sofort:
„Der kostet doch auch Geld.“
Stimmt.
Ein guter Logistiker liegt inkl. AGA vielleicht bei 320 € am Tag.
Ergebnis:
1.330 € mehr Ertrag – jeden Tag.

Und: Es stehen ständig mehr LKWs im Arbeitsvorrat, als repariert werden können.

Das heißt: Die gewonnene Zeit wäre sofort produktiv einsetzbar.

Dieses Beispiel lässt sich auf jede Produktion und jede Montage übertragen.

Was getan werden muss, ist einfach:
Wertschöpfung und Logistik sauber trennen.
Gewohnheiten hinterfragen – auch wenn sie "nicht weh tun".
Die Mitarbeitenden einbinden – denn sie kennen die Schwachstellen am besten.

Wenn du willst, dass aus „Das haben wir schon immer so gemacht“ echte Effizienz wird – bin ich gern für Euch, Eure Mitarbeiter und Prozesse da. Übrigens überall dort, wo Deutsch gesprochen wird (von Flensburg bis Bozen 😀 )

Ich bringe Methoden, Erfahrung und vor allem eins mit: Respekt für die, die die Arbeit machen und dazu ganz viel Ehrlichkeit und Erfahrung in der Umsetzung.

Fragen oder Bedenken? Greifen Sie einfach zum Hörer.